Design Thinking – ein Schlüssel zu Innovationen für den Mittelstand

Warum Design Thinking? Die Methode ist vielseitig einsetzbar und kann kleinen und mittleren Unternehmen in ländlichen Regionen dabei helfen, auf spezifische Herausforderungen zu reagieren. Ein Beispiel: Design Thinking stellt die Bedürfnisse der Kund:innen in den Mittelpunkt des Schaffens. Für Unternehmen in ländlichen Gebieten, wo der Kundenstamm oftmals kleiner ist, kann ein tiefes Verständnis der Kundenbedürfnisse dazu beitragen, loyale Kundenbeziehungen aufzubauen und zu erhalten. Die Methode kann eingesetzt werden, um spezifischen Herausforderungen zu begegnen und Innovation zu fördern.

Was ist eigentlich Design Thinking?

Design Thinking ist eine iterative Innovationsmethode, mit deren Hilfe in sechs Schritten komplexe Probleme gelöst werden können. Eine Besonderheit ist die stetige Zentrierung auf die Endnutzer:innen, die in den Mittelpunkt des Lösungsprozesses gestellt werden.

In den ersten drei Phasen (Verstehen, Beobachten und Definieren der Herausforderung) wird dem Problem auf den Grund gegangen; es wird also ein Problemraum offengelegt. An diesen schließt sich in drei weiteren Phasen der Lösungsraum an; in diesem werden dann entsprechend der zuvor definierten Probleme Lösungen kreiert. Dieser besteht ebenfalls aus drei definierten Phasen (Ideengenerierung, Entwicklung von Prototypen und Testen).

Die sechs Phasen des Design-Thinking Prozesses

In dieser Phase geht es darum, das Problem und dessen Kontext zu verstehen. Im ersten Schritt wird die gemeinsame Ausgangssituation analysiert und somit sichergestellt, dass es ein gemeinsames Verständnis für das zu lösende Problem gibt und die Rahmenbedingungen transparent sind.

Diese Techniken können in dieser Phase unterstützen: 5x Why, SWOT-Analyse, Ishikawa Diagramm

In der zweiten Phase geht es darum, die Nutzer:innen und deren Verhalten zu beobachten. Diese Phase ist somit geprägt von der direkten Konfrontation mit den Kund:innen und verfolgt das Ziel die Bedürfnisse zu analysieren und schlussendlich zu verstehen.

Diese Techniken können in dieser Phase unterstützen: Shadowing, Experteninterviews, Rollenspiele

In dieser Phase wird, auf Grundlage der ersten beiden Prozessschritte Verstehen & Beobachten, das Problem definiert und weiter eingegrenzt. Ziel ist es eine gemeinsame Sichtweise zu definieren und die bereits gesammelten Erkenntnisse zu sammeln und synthetisieren.

Diese Techniken können in dieser Phase unterstützen: Blue Ocean Strategie, PESTEL, Circle of Opportunity

In der Ideengenerierungsphase geht es darum, möglichst viele Ideen zu generieren. Dies geschieht im besten Fall durch verschiedene Personen mit unterschiedlichen Hintergründen, Positionen und somit Eindrücken. So wird gewährleistet, dass sehr diverse Ideen generiert werden. Nach der Sammlung aller Ideen werden diese bewertet und im schlussendlich priorisiert. Die Idee, auf die sich das Team festgelegt hat, wandert in die fünfte Phase des Design-Thinking-Prozesses.

Diese Techniken können in dieser Phase unterstützen: SCAMPER, Walt-Disney-Methode, Sechs Denkhüte, Postersession

In dieser Phase werden aus den generierten Ideen konkrete Prototypen entwickelt. Hier geht es im wahrsten Sinne darum, etwas zu fertigen und die Idee aus Phase vier in einen greifbaren Prototyp umzuwandeln. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass der Prototyp eine Zweckmäßigkeit zu erfüllen hat und dabei keinen Anspruch darauf erheben kann fertig oder perfekt zu sein. Es geht eher darum ein erstes Bild des zu fertigenden Produktes zu haben und an diesem mit den Kund:innen weiter zu arbeiten.

Diese Techniken können in dieser Phase unterstützen: Business Model Canvas, Fake Verkauf, LEGO Serious Play

In der Testphase werden die entwickelten Prototypen nun den Kund:innen präsentiert. Das übergeordnete Ziel in dieser Phase ist es Feedback zur eigenen Entwicklung zu bekommen. Es geht nicht darum die Kund:innen zu überzeugen und an dem Prototypen komplett festzuhalten. Das Feedback der Kund:innen wird in die nächste Iteration eingebaut und soll den Prototypen weiter in die Richtung des finalen Produktes bringen.

Diese Techniken können in dieser Phase unterstützen: Wie-Wie-Diagramm, Solution Roadmap

Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Beispiel für die Anwendung von Design Thinking ist das Digitalisierungsprojekt mit der Bäckerei Vielhaber. Das seit über 200 Jahre bestehende Unternehmen hat erkannt, welche Potenziale der Weg in die digitale Zukunft birgt. Wir haben die Traditionsbäckerei mithilfe eines Design-Thinking-Ansatzes dabei unterstützt, neue digitale Absatzkanäle zu erschließen. Hier erfahren Sie mehr über das Projekt „Von der Backstube ins digitale Zeitalter“.

Wir unterstützen Sie!

Sie möchten gerne mehr über die Methode des Design Thinkings erfahren oder benötigen Unterstützung bei der Umsetzung eines Innovationsprojekts? In unserem Veranstaltungskalender finden Sie aktuelle Workshoptermine zu verschiedenen Kreativ- und Innovationsmethoden.

Gerne unterstützen wir Sie auch persönlich! Sprechen Sie uns an oder vereinbaren einen Termin für ein Unternehmensgespräch.

Sabrina Nöhmke

Sabrina Nöhmke

Innovationsmanagement

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